Krosigk

Nur wenige Kilometer nordwestlich des Petersberges liegt die Ortschaft Krosigk mit ihren Ortsteilen Krosigk und Kaltenmark. Idyllisch eingebettet zwischen Hügeln, kleinen Wäldern, dem Pfarr- und dem Mühlteich bietet sie für jeden, der Erholung in freier Natur sucht oder sich auf Entdeckungsreise in frühere Jahrhunderte begeben will, ausreichend Gelegenheit zur Entspannung und Bildung. Krosigk ist ein von den Sorben im 7. Jahrhundert gegründeter Ort. Der Name geht vermutlich auf das sorbische Wort „Crosne“ zurück und bedeutet so viel wie „Ort am Zusammenfluss zweier Gewässer“. Steinzeitliche Funde weisen aber darauf hin, dass die Gegend schon lange vor den Sorben besiedelt war. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Krosigk erfolgte als „castrum croszok“ 927. Sie war ursprünglich eine Wasserburg und bildet das historische Zentrum des Ortes. Der Bergfried, vermutlich im 9. Jahrhundert als Wehrturm erbaut, ist von der ursprünglichen Burganlage noch erhalten. Die Höhe des Bergfriedes betrug ursprünglich 30 m. 1886 wurden 7 m abgetragen, weil der Bergfried sich nach Nordwesten neigte und Risse im Porphyrmauerwerk auftraten. Die Ursachen sind im Baugrund der ehemaligen Wasserburg zu suchen. Die Schieflage des Bergfriedes beträgt gegenwärtig 86 cm. Um die Stabilität zu erhöhen wurde das 10 m tiefe Verlies im Bergfried ebenfalls zugeschüttet. Über Krosigk herrschte das Adelsgeschlecht derer von Krosigk. Anfang des 13. Jahrunderts stirbt die dynastische Linie der von Krosigks aus. Die Burg und das Dorf gelangen nacheinander in das Eigentum der Grafen von Brehna, an den Herzog Rudolph von Sachsen, den Markgrafen Friedrich von Meißen und das Erzbistum Magdeburg. Dynasten waren Edelleute, die keinem Fürsten Untertan waren. Mehrmals waren die Burg und das Dorf Krosigk auch verpfändet. Auf der Burg Krosigk saßen weiterhin Angehörige einer Nebenlinie des Krosigker Geschlechts, allerdings nicht mehr als freie Herren sondern als Vasallen. 1451 wurde die Burg und das Dorf Krosigk an Thilo von Trotha und dessen Bruder Hermann verkauft. Die Familie Trotha saß bis 1813 auf der Burg Krosigk. Christoph Leberecht von Trotha, der letzte Besitzer, fiel 1813 im Freiheitskampf gegen Napoleon.

1813 wurde das Rittergut an die Familie Neubaur verkauft. Das Rittergut entwickelte sich. Neue Gebäude wurden errichtet, Scheunen, Ställe, Brennöfen für eine Ziegelei und eine Brennerei. 1886 wurde von der Quelle des Ziemerbaches eine Wasserleitung bis zum Gutshof gelegt.

1917 übernahm die Familie Nagel das Rittergut und entwickelte dieses zu einem modernen Landwirtschaftsunternehmen.

1945 wurde die Familie im Zuge der Bodenreform enteignet. Im ehemaligen Herrenhaus des Rittergutes wurde 1946 ein Kinderheim eingerichtet, welches 2016 sein 70-jähriges Bestehen feierte. Heute wird der Burghof mit seinen Gebäuden vorrangig durch die Gemeinde genutzt. Unter anderem befinden sich hier der Kindergarten, der Bauhof der Gemeinde und in der alten Brennerei eine Mehrzweckhalle mit Vereinsräumen und Wohnungen.

Kaltenmark wurde erstmals 1446 urkundlich erwähnt und zählte immer als Filialdorf von Krosigk zum selben Besitztum. Bis 1950 war Kaltenmark eine eigenständige Gemeinde. Der Ortsteil Neue Häuser entstand auf der Grundlage der ersten fünf Kolonistenhäuser, die Wolf Friedrich von Trotha 1771 errichten ließ. Heute zählt Krosigk mit seinen Ortsteilen 816 Einwohner. Neben einigen kleinen Handwerksbetrieben und dem Landgut Krosigk gibt es ein modernes Alten- und Pflegeheim der Volkssolidarität in Kaltenmark.

Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms wurde in Krosigk und Kaltenmark eine Reihe von historischen Gebäuden saniert. Übersichtstafeln und ein gut ausgeschildertes Wegenetz führen Wanderer zu den schönsten Plätzen und Gebäuden im Ort. Besonders sollten die Bockwindmühle auf dem Mühlenberg, die Wassermühle mit Gaststätte und Trauzimmer, die Heimatstube in der Fleischergasse, der Taubenturm am Pfarrhaus und die Krosigker Kirche Erwähnung finden. Wichtige Träger von Kultur und Tradition sind in Krosigk die Vereine. Sie stärken das örtliche Zusammengehörigkeitsgefühl, pflegen Natur und Umwelt, sorgen für die Erhaltung der historischen Gebäude und organisieren Volksfeste.

Der Ortschaftsrat wahrt die Belange der Ortschaft, bringt diese gegenüber den Organen der Gemeinde zur Geltung und wirkt auf die gedeihliche Entwicklung der Ortschaft hin. Er hat ein Vorschlagsrecht zu allen Angelegenheiten, die die Ortschaft betreffen, und ist zu wichtigen Angelegenheiten nach § 84 Abs. 2 Nr. 1 - 8 KVG LSA zu hören (§ 12 Abs. 1 der Hauptsatzung der Gemeinde Petersberg).

Mitglieder des Ortschaftsrates: 

Für die Wahlperiode 2019-2024 wurden 7 Mitglieder gewählt:

  Name VornameFraktion
1SteudelAndré Pro Krosigk-Kaltenmark
2Dr. KüstermannBjörn Pro Krosigk-Kaltenmark
3DörschelnAndreas Pro Krosigk-Kaltenmark
4JacobshagenMarco Pro Krosigk-Kaltenmark
5KochBärbel Pro Krosigk-Kaltenmark
6KüsterJoachim Für Krosigk
7DornLarsCDU