Wassermühle

[...] Wir schlagen vom Krosigker Gut den Fahrweg nach Kaltenmark ein. Rechts begleitet uns ein breiter frischgrüner Anger mit prächtigen Obstbäumen. Da blitzt ein klarer schöner großer Teich auf, von alten Weiden umstanden. Ein dichter fester Damm trennt ihn vom engen tiefen Tal, das von Bäumen beschattet sich nach Kaltenmark hinzieht. Hinter diesen Damm schimmert aus dem Grün die alte Wassermühle, der Abfluß des Teiches treibt das 20 Fuß hohe Mühlenrad, und dies treibt im Inneren die 3 Gänge der Mühle. Wiederholt vom Wasser und Wetter zerstört, stand sie immer wieder auf und kämpft noch immer mit ihrem Rivalen, der Windmühle auf dem Berg, und vor allem mit dem Großbetrieb der Dampfmühlen. Mag sie auch in ihrer freundlichen Einsamkeit noch weiterhin Luft und Licht zum Leben behalten.Schon 1446 wird sie erwähnt. Die Mühle am Teich, heißt es 1477, zinset 2 alte Schock und mahlet das Malz zu dem Hofe. 1679 verkauft Friedrich von Trotha die Mühle, vom Gewitterregen niedergerissen und wüst, für 100 Gulden und 10 Gulden Lehnrecht an Hans Siebigke in Löbejün. Erst 1893 brachte sie der damalige Gutsbesitzer an das Rittergut zurück [...]

So schrieb der Baron Siegmar von Schulze-Gallera in seinen "Wanderungen durch den Saalkreis", Vierter Band, im Jahr 1924 über die Krosigker Wassermühle.

Bis 1981 wurde die Wassermühle noch von der damaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft elektrisch zum Getreideschroten genutzt. Danach verfiel sie zusehends. Die Gemeinde Krosigk entschloss sich 1996, dieses Objekt mit viel Aufwand und Fördermitteln zu sanieren. Nach Abschluss der Baumaßnahmen im Jahr 2000 konnte auch die Wassermühle als technisches Denkmal zur Demonstration des aussterbenden Müllerhandwerks genutzt und besichtigt werden.

Die Gaststätte im ehemaligen Wirtschaftsgebäude der Mühle und der romantische Biergarten sind immer einen Besuch wert. Übrigens, geheiratet werden kann in unserer Mühle auch.

https://wassermuehle-krosigk.de/